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Kein anderes Volk beherrscht die genetische Sprache so gut wie die Bene Tleilax. Es ist richtig, wenn wir sie die »Sprache Gottes« nennen, denn Gott selbst hat uns diese große Macht gegeben.
Apokryphen der Tleilaxu
Hasimir Fenring war auf Kaitain aufgewachsen und kannte den Palast des Imperators und die zyklopischen Verwaltungsgebäude. Er hatte die Höhlenstädte von Ix und die monströsen Sandstürme auf Arrakis gesehen. Aber nie zuvor hatte er etwas so Grandioses wie die Heighliner-Wartungsdocks auf Junction erlebt.
Er trug einen ölverschmierten Overall und eine Werkzeugtasche und sah aus wie ein schlichter Techniker, der keines zweiten Blickes würdig war. Wenn er seine Rolle gut spielte, würde ihn niemand bemerken.
Die Zahl der Angestellten der Raumgilde ging in die Milliarden. Manche von ihnen führten die monumentalen Transaktionen der Gildebank durch, deren Einfluss sich auf sämtliche Planeten des Imperiums erstreckte. Gigantische Industrieanlagen wie dieses Heighliner-Dock benötigten mehrere hunderttausend Arbeiter.
Fenrings übergroße Augen nahmen zahllose Details auf, als er mit dem Gestaltwandler inmitten der Arbeitermassen auf der Hauptstraße und den überfüllten Rampen unterwegs war. Zoal hatte das unauffällige Aussehen eines durchschnittlichen Mannes mit schlaffen Gesichtszügen und wuchernden Augenbrauen angenommen.
Nur wenige Außenstehende bekamen jemals die Aktivitäten der Gilde auf Junction zu Gesicht. Kräne ragten hoch wie Wolkenkratzer auf und waren mit grünen und gelben Lichtern besetzt, die wie Sterne am tintenschwarzen Nachthimmel wirkten. Das Schachbrettmuster der Stadt breitete sich wie eine geometrisch exakte Stickerei in der ansonsten uninteressanten Landschaft aus. Konkave Empfangsschüsseln klammerten sich wie Kletterpflanzen an die Gebäude und horchten auf elektromagnetische Signale aus dem Weltraum. Metallische Andockmasten ragten in den Himmel und waren bereit, mit den riesigen Klammern eintreffende Shuttles zu packen.
Die zwei Agenten näherten sich einem hohen Bogen, hinter dem eine Arbeitszone begann. Sie betraten den Komplex und mischten sich unter die Mannschaften. Über ihnen hing der gigantische Rumpf eines der größten Heighliner, die jemals gebaut worden waren. Das Raumschiff stammte aus den letzten Tagen der Vernius-Herrschaft auf Ix. Dieses und ein zweites Schiff – das gleichzeitig im Orbit gewartet wurde – waren die einzigen Exemplare der Dominic-Klasse, einer kontroversen Entwicklung mit verbesserter Frachtkapazität, die allerdings auf Kosten der imperialen Steuereinnahmen ging.
Nach der Übernahme durch die Tleilaxu wurden auf dem Maschinenplaneten deutlich weniger Heighliner gebaut, da es große Schwierigkeiten mit der Produktion und der Qualitätskontrolle gab. Infolgedessen musste die Gilde ihre existierende Flotte mit größerer Sorgfalt behandeln.
Fenring und der Gestaltwandler fuhren mit verschiedenen Liftplattformen an der gekrümmten Hülle des Raumschiffs mit dem Umfang einer Metropole hinauf. Massen von Arbeitern krabbelten wie Parasiten auf den Metallplatten herum, um sie zu inspizierten und zu reparieren. Durch Mikrometeoriten und kosmische Strahlung entstanden winzige Risse im Gitterwerk der Außenhülle. Alle fünf Jahre kam jeder Heighliner zur Generalüberholung ins Dock von Junction.
Die zwei Männer gelangten durch einen Tunnel ins Innere des großen Schiffs und erreichten schließlich den riesigen Laderaum. Niemand achtete auf sie. Hier waren die Arbeiterarmeen damit beschäftigt, die Andockklammern zu warten, die von Familienfregatten, Frachttransportern und Passagiershuttles benutzt wurden. Auch auf den Decks innerhalb der Hülle des Heighliners herrschte rege Betriebsamkeit.
Wie eine Spinne, die sich an ihrem Faden hinaufzog, brachte ein Lift Fenring und Zoal in den oberen, nur begrenzt zugänglichen Bereich, in dem sich die Kammer des Navigators befand. Bald würden sie es mit strengeren Sicherheitsvorkehrungen der Gilde zu tun bekommen – und dann würde die eigentliche Herausforderung beginnen.
Der Gestaltwandler blickte Fenring mit neutraler Miene an. »Ich kann das Aussehen jedes Opfers annehmen, das Sie aussuchen, aber vergessen Sie nicht, dass Sie allein für das Töten verantwortlich sind.«
Fenring trug mehrere Messer unter seinem Overall und war zweifellos geschickt genug, damit umzugehen. »Eine ganz einfache Arbeitsteilung, hmmm?«
Zoal legte ein schnelles Tempo vor, und Fenring musste sich beeilen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Der Gestaltwandler suchte sich zielsicher einen Weg durch die niedrigen, schwach beleuchteten Korridore. »Laut Plan befindet sich die Navigatorenkammer in dieser Richtung. Folgen Sie mir, dann werden wir unseren Auftrag bald abschließen können.«
Sie hatten holographische Baupläne von Heighlinern studiert, die in den unterirdischen Werften von Ix zurückgelassen worden waren. Da dieses Schiff mehrere Wochen lang nicht raumflugtauglich war, befand sich kein Navigator an Bord, und die Gewürzvorräte waren noch nicht wieder aufgefüllt worden. Also galt zur Zeit auch nicht die höchste Sicherheitsstufe.
»Hier entlang.« Zoal sprach leise. Er zog ein Handbuch aus der Tasche und ging die Seiten aus ridulianischem Kristall durch, bis er den groben Grundriss der oberen Decks des Heighliners gefunden hatte.
Als sie sich einem Wachmann näherten, der am anderen Ende des Gangs postiert war, setzte Zoal eine verdutzte Miene auf und zeigte auf seine Pläne. Fenring schüttelte den Kopf und gab vor, anderer Meinung zu sein. Sie gingen auf den Wachmann zu, der in steifer Haltung dastand. An seinem Gürtel hing eine Betäubungspistole.
Fenring sprach jetzt lauter. »Ich sage Ihnen, das hier ist das falsche Deck. Wir sind in einem ganz anderen Bereich des Heighliners. Schauen Sie, da!« Er tippte mit dem Finger auf die Kristallblätter.
Zoal wurde rot. Er spielte seine Rolle wie ein Jongleur-Künstler. »Hören Sie, wir sind den Anweisungen Schritt für Schritt gefolgt.« Er blickte auf und tat, als würde er den Wachmann erst jetzt bemerken. »Fragen wir ihn!« Er marschierte weiter und näherte sich rasch dem Mann.
Dieser hob die Hand und sah Fenring streng an. »Sie befinden sich beide in der falschen Sektion. Hier haben Sie keinen Zutritt.«
Mit einem entnervten Seufzen hob Zoal das Handbuch und hielt es dem Wachmann vors Gesicht. »Dann können Sie uns vielleicht sagen, wo wir sind.« Fenring näherte sich von der anderen Seite.
Der Wachmann starrte auf die Pläne. »Ich glaube, ich kann Ihr Problem lösen. Das hier ist ...«
Mit einer eleganten Handbewegung stieß Fenring ein langes, schlankes Messer durch die Rippen des Mannes und tief in die Leber. Dann drehte er die Klinge und drückte sie in die Lunge.
Der Wachmann keuchte und zuckte. Zoal ließ das Handbuch fallen und packte das Opfer mit kräftigen Armen. Fenring zog das Messer heraus und stieß noch einmal zu, diesmal unter das Brustbein und genau ins Herz.
Zoal starrte in das Gesicht des Mannes, während er den erschlaffenden Körper zu Boden gleiten ließ. Dann schien sich der Gestaltwandler zuckend zu verkrampfen. Sein Gesicht zerfloss, als würde es aus feuchtem Ton bestehen, und nahm dann ganz neue Züge an. Jetzt sah er dem Wachmann zum Verwechseln ähnlich. Zoal atmete tief durch, drehte den Kopf ruckhaft zur Seite und blickte dann noch einmal auf das Gesicht des Toten. »Ich bin fertig.«
Sie zerrten die Leiche zu einem leeren Lagerraum und verriegelten die Tür. Fenring wartete, bis der Gestaltwandler die Kleidung des ermordeten Wachmanns angelegt hatte, und entfernte die auffälligsten Blutflecken mit Enzymschwämmen. Anschließend suchten sie mithilfe eines genaueren Bauplans aus dem Handbuch nach einem Abfallbeseitigungsschacht, der in den aktiven Reaktor führte. Außer ionisierter Asche würden keine Spuren zurückbleiben.
Gemeinsam drangen sie in den verbotenen Bereich vor. Der Graf trug seine Werkzeugtasche und hatte einen verärgerten Gesichtsausdruck aufgesetzt, als hätte er einen unmöglichen Arbeitsauftrag erhalten. Der Gestaltwandler begleitete ihn und grüßte knapp die anderen Wachen auf den höheren Decks. Schließlich fanden sie einen unbesetzten Kontrollraum hinter dem Tank des Navigators.
Das Fach für die Gewürzvorräte war wie erwartet leer. Hastig holte Fenring die Behälter mit hochkomprimierten Amal-Tabletten hervor, die genauso wie handelsübliche Melange geformt waren. Das Gewürz würde später aufgelöst und zu einem dichten Gas verflüchtigt, das den gesamten Körper des Navigators durchdrang und ihm ermöglichte, einen sicheren Weg durch den Faltraum zu finden.
Fenring setzte die Behälter ein und brachte dann ein gefälschtes Echtzeitszertifikat an. Es mochte zu einiger Verwirrung führen, wenn die Gewürzlieferanten feststellten, dass dieses Fach bereits gefüllt war, aber sie würden sich nicht allzu lange den Kopf darüber zerbrechen, wenn mehr Melange als erwartet vorhanden war. Mit etwas Glück würde sich niemand beklagen.
Die Verschwörer schlichen wieder hinaus. Innerhalb einer Stunde hatten sie das Heighliner-Dock verlassen und machten sich daran, die nächste Phase ihres Plans umzusetzen.
»Ich hoffe, wir können genauso leicht in das Schiff im Orbit eindringen, hmmm?«, sagte Fenring. »Wir müssen den Test mit zwei Navigatoren durchführen, um ganz sicher zu gehen.«
Der Gestaltwandler sah ihn an. Seine Fähigkeit, den Wachmann zu imitieren, war unheimlich. »Dazu könnte ein wenig mehr Finesse nötig sein, aber wir werden es schon schaffen.«
* * *
Anschließend standen sie erschöpft, aber begeistert, dass sie auch die zweite Hälfte ihrer Mission erfüllt hatten, unter dem bewölkten Himmel und den blinkenden Lichtern des Raumhafens von Junction. Sie versteckten sich zwischen gestapelten Prallboxen am Rand des Ladebereichs. Fenring wollte Diskussionen mit Gildearbeitern aus dem Weg gehen, die vielleicht zu viele Fragen stellten.
Er hätte natürlich einen Söldner oder einen Profi anheuern können, der diese Geheimaktion durchführte, aber es machte Fenring Spaß, selbst die Schmutzarbeit zu übernehmen, wenn ihn die Sache persönlich interessierte. Dadurch blieb er im Training und konnte sich gelegentlich vergnügliche Abwechslungen gönnen.
In einem Moment der Ruhe tröstete sich der Graf mit dem Gedanken an seine reizende Frau Margot. Er war begierig darauf, in den imperialen Palast zurückzukehren und in Erfahrung zu bringen, was sie dort erlebt hatte. Sie musste schon vor mehreren Tagen auf Kaitain eingetroffen sein.
Zoal unterbrach seine Träumereien. »Graf Fenring, ich muss Sie zu Ihrem Geschick beglückwünschen. Sie haben Ihren Teil der Mission hervorragend erfüllt.«
»Ein Kompliment von einem Gestaltwandler, hmmm?« Fenring tat, als würde er sich entspannen, und lehnte sich gegen eine verrostete Prallbox, die bald in einen Heighliner geschafft werden würde. »Vielen Dank.«
Als er eine verschwommene Bewegung bemerkte, ruckte er instinktiv mit dem Kopf zur Seite. Etwas blitzte auf und flog in seine Richtung, ein Messer, das mit tödlicher Präzision geschleudert worden war. Noch bevor die erste Waffe ihr Ziel verfehlte und klappernd gegen den Metallcontainer schlug, griff der Gestaltwandler nach einem zweiten Messer, das unter seiner Uniform versteckt war.
Doch Graf Fenring war einer solchen Herausforderung mehr als gewachsen. Seine Wahrnehmungen und Reaktionen schalteten auf Höchstleistung, er zog zwei seiner eigenen Messer und nahm Kampfhaltung an. »Ahhh, ich dachte, Sie wären nicht zum Töten ausgebildet worden.«
Der Gestaltwandler blickte ihn mit dem unerbittlichen Gesichtsausdruck eines Raubtiers an. »Ich wurde auch dazu ausgebildet, zu lügen, aber offensichtlich nicht gut genug.«
Fenring hielt die Messer bereit. Er hatte mehr Erfahrung in der Kunst eines Assassinen, als dieses Geschöpf sich vorstellen konnte. Die Tleilaxu haben mich unterschätzt. Ein weiterer Fehler.
Im düsteren Licht des Raumhafens veränderten sich Zoals Gesichtszüge ein weiteres Mal. Seine Schultern wurden breiter, sein Gesicht schmaler, seine Augen übergroß, bis Fenring in ein albtraumhaftes Spiegelbild blickte, das allerdings noch die Kleidung des Gestaltwandlers trug. »Bald werde ich eine neue Rolle als Imperialer Gewürzminister und Jugendfreund Shaddams IV. spielen.«
Plötzlich wurde Fenring der ganze Plan klar, wie dieses Tleilaxu-Geschöpf ihn imitieren wollte, um in die unmittelbare Nähe des Imperators zu gelangen. Fenring bezweifelte, dass Zoal ihn auf längere Zeit zum Narren halten konnte, aber der Gestaltwandler benötigte nicht mehr als ein paar Augenblicke allein mit Shaddam. Dann konnte er ihn töten und den Goldenen Löwenthron übernehmen, wie es ihm von Ajidica befohlen worden war.
Fenring bewunderte die Kühnheit dieses Vorhabens. Angesichts der verpfuschten Entscheidungen, die Shaddam in letzter Zeit getroffen hatte, wäre dieser Doppelgänger vielleicht gar keine so üble Alternative.
»Sie könnten niemals meine Bene-Gesserit-Frau täuschen. Margot bemerkt auch die subtilsten Details.«
Zoal lächelte. Es war eine ungewöhnliche Regung in Fenrings wieselgleichen Gesichtszügen. »Ich fühle mich jetzt dieser Herausforderung gewachsen, nachdem ich Sie eine Weile aus nächster Nähe beobachten konnte.«
Der Gestaltwandler stürmte los, und Fenring parierte mit einem Messer. Ihre Klingen schlugen gegeneinander. Beide Kämpfer setzten ihren ganzen Körper als Waffe ein und schleuderten sich gegen die Prallboxen.
Mit dem Rücken an einer Containerwand versetzte Fenring seinem Gegner einen Tritt, der ihm das Schienbein brechen sollte, aber Zoal wich ihm aus und riss sein blitzendes Messer hoch. Fenring konterte mit dem rechten Arm und lenkte die Klinge ab, die auf seine Augen zielte, dann rollte er sich von den Prallboxen weg.
Beide Kämpfer schwitzten heftig. In Zoals Kinn war eine Kerbe, aus der es rot tropfte. Der Overall des Grafen war an mehreren Stellen aufgeschlitzt, aber dem Gestaltwandler war es nicht gelungen, ihn zu verletzen. Er hatte nicht den leichtesten Kratzer.
Trotzdem hätte Fenring seinen Widersacher beinahe unterschätzt. Denn er sammelte sich und kämpfte mit gesteigerter Wildheit. Seine Messerangriffe kamen in ununterbrochener Folge. An diese Gefahr hatte Fenring bislang nicht gedacht.
Der Gestaltwandler imitierte auch das beträchtliche Kampfgeschick des Grafen, indem er von ihm lernte und ihm seine Tricks abschaute.
Fenring überlegte, was er tun konnte und wann er es tun sollte, ohne seine Deckung zu vernachlässigen. Er musste es mit einer ganz neuen Taktik versuchen, mit der dieses Laborgeschöpf niemals rechnen würde. Er dachte daran, den Gestaltwandler lebend dingfest zu machen, um ihn verhören zu können, aber das wäre zu riskant. Er konnte es sich nicht erlauben, dass hier auf Junction etwas über ihre Mission bekannt wurde.
Im Hintergrund hörte er ein sich näherndes Shuttle, aber er wagte es nicht, sich umzublicken. Die kleinste Nachlässigkeit konnte fatale Folgen haben. Fenring ließ sich rückwärts fallen und riss den Gestaltwandler mit sich. Er stöhnte unterdrückt auf, als hätte er Schmerzen, und ließ sein Messer los. Es rutschte klappernd unter eine Prallbox.
Zoal, der über ihm kniete, dachte, dass er sein Opfer verletzt hatte, und hob sein Messer, um den tödlichen Streich zu führen.
Doch Fenring hatte sich zuvor auf dem Boden umgesehen und war an der Stelle gelandet, wo das erste vom Gestaltwandler geworfene Messer lag. Blitzschnell griff er danach, bevor Zoal seine eigene Waffe einsetzen konnte. Fenrings Messer drang in Zoals Kehle, dann stieß er seinen Gegner weg, bevor die geöffnete Halsschlagader seine Kleidung mit Blut beflecken konnte.
Der Körper des Gestaltwandlers landete im Schatten zwischen den Prallboxen. Fenring wich zurück und blickte sich um, ob irgendwer sie beobachtet oder gehört hatte. Er wollte keine Fragen beantworten müssen; er wollte nur möglichst schnell möglichst weit weg von hier sein.
Als Zoal am Boden lag, schien er zu zerschmelzen. Sein Gesicht verlor die prägnanten Züge, bis er sich in eine haarlose, wächserne Puppe ohne individuelle Eigenschaften verwandelt hatte. Selbst die Haut auf seinen Fingerkuppen war glatt und ohne Fingerabdrücke.
Dieser Tleilaxu-Plan war höchst faszinierend. Fenring würde das Wissen darum wie einen kostbaren Schatz hüten. Er würde sich genau überlegen, wie er es am besten gegen Hidar Fen Ajidica einsetzen konnte.
Er atmete schwer – aber er atmete noch! –, als er die Leiche des Gestaltwandlers in einem Container verstaute und ihn gründlich wieder verschloss. In den nächsten Wochen würde der bizarre Kadaver auf irgendeiner fernen Welt eintreffen und dem Empfänger der Fracht einiges Kopfzerbrechen bereiten ...
Fenring blickte sich zu den Lichtern des Raumhafens um und sah, dass das Shuttle aus dem Orbit soeben zur Landung ansetzte. Seine Rückreise nach Kaitain würde über verwickelte Umwege verlaufen, sodass niemand seine Bewegungen rekonstruieren konnte. Des Weiteren wollte er vermeiden, sich an Bord der zwei Heighliner der Dominic-Klasse zu begeben, falls die Navigatoren ungünstig auf das synthetische Gewürz reagierten. Fenring hatte nicht vor, bei diesem Test selbst zum Versuchskaninchen zu werden.
Zufrieden eilte er zum Raumhafen und schloss sich einer Menge von Arbeitern und anderen Passagieren der dritten Klasse an, die das Shuttle bestiegen. Während des Fluges zum Heighliner, der über Junction wartete, hielt er sich abseits von den anderen und beantwortete keine Fragen, obwohl sich zwei Mitreisende erkundigten, warum er die ganze Zeit lächelte.